Manchmal kann man nur noch irgendwas schütteln - und wenn es nur der Kopf ist.
Fixiert auf Umfragewerte für die nächste Wahl streiten sich die Parteien um Themen, die gerade medienwirksam aufgegriffen werden. Dabei müssten sie viel langfristiger denken. Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Ziele setzen für die Zukunft. Und sich dann schrittweise auf den Weg dorthin machen. Mit den jeweils umsetzbaren Lösungen. Aber das Fernziel, das dürfen sie dabei nicht aus den Augen verlieren.
Die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, die zu ihrem Wohlbefinden beitragen, sind gar nicht so schwer zu ermitteln. Maslow hat das schon im letzten Jahrhundert mit seiner Bedürfnispyramide deutlich gemacht.
Mit Systemen der sozialen Sicherung hat man die Bedürfnisse der Stufen 1 und 2 aufgegriffen. In der sozialen Marktwirtschaft der Bonner Republik. Inzwischen hat man das vor lauter Turbokapitalismus vergessen. Es gilt das Recht des Stärkeren.
Leider sind die Stärkeren, also Politik, Superreiche, Hedgefonds-Banker und Gesellschaftsspalter im großen Irrtum: die Gefährdung des sozialen Friedens durch Nichterfüllung der Bedürfnisse einer breiten Mitte ist grob fahrlässig - auch sie riskieren, alles zu verlieren. Spätestens wenn die Straßen brennen. Oder wenn sich die Demokratie selbst abgeschafft hat, weil besorgte Bürger Mehrheiten bilden und die bisherigen Volksparteien aus Protest abwählen.
Manche haben das erkannt. Aber sie sind leider in der Minderheit. Schade.